Aharon Appelfeld

ursprüngl. Erwin Appelfeld; israelischer Schriftsteller; gilt als Stimme der Holocaust-Überlebenden; Veröffentl. u. a.: "Badenheim", "Der eiserne Pfad", "Alles, was ich liebte", "Elternland", "Blumen der Finsternis", "Der Mann, der nicht aufhörte zu schlafen", "Ein Mädchen nicht von dieser Welt" (Romane); Prof. für Hebräische Literatur 1975-2001

* 16. Februar 1932 Jadowa (Rumänien)

† 4. Januar 2018 Petah Tikva b. Tel Aviv

Herkunft

Aharon (ursprünglich Erwin) Appelfeld wurde 1932 in Jadowa in der rumänischen Bukowina geboren. Er wuchs als einziges Kind einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in der (heute ukrainischen) Metropole Czernowitz auf, wo die späteren Literaten Paul Celan und Rose Ausländer zu seinen Nachbarn zählten. A.s Eltern waren assimilierte Juden, die Deutsch sprachen, in der deutschen Kultur eine Art Religionsersatz fanden und den Sohn ab drei Jahren in Deutsch unterrichten ließen. Die Großeltern sprachen Jiddisch, die Amtssprache war Rumänisch, die Umgangssprache Ukrainisch. Im Zweiten Weltkrieg überlebten A. und sein Vater 1941 den Einmarsch der Deutschen, seine Mutter und Großmutter wurden erschossen. Im Herbst wurden A. und der Vater in ein Arbeitslager nach Transnistrien deportiert. A. gelang die Flucht, er lebte drei Jahre lang in diversen Verstecken, bis er sich ...